Steuerrecht studieren: Inhalte, beliebte Hochschulen und Karrierechancen

Umsatzsteuer, Bilanzierung, Mikroökonomie. Den einen läuft es bei diesen Worten kalt den Rücken hinunter, die anderen hören gespannt zu. Wenn du zur zweiten Gruppe gehörst, solltest du über eine Karriere im Steuerwesen nachdenken!

 

Ein möglicher Weg, um in die Branche einzusteigen, ist ein Steuerrecht Studium. Das kannst du theoretisch fundiert an einer Universität machen, praxisnah an einer Fachhochschule oder kombiniert in einem dualen Studium. So oder so: Steuerrecht ist ein vielseitiges und zukunftssicheres Fachgebiet.

 

Steuerrecht Studium: Inhalte und Ablauf

Vorab: An vielen Hochschulen gibt es kein gesondertes Steuerrecht Studium. Insbesondere an Universitäten wird das Steuerrecht als Teil der Rechts- oder Wirtschaftswissenschaften angesehen. Studierende müssen zunächst einen Bachelor in Jura oder Betriebswirtschaftslehre absolvieren, um anschließend im Master Steuerrecht studieren zu können.

 

Inzwischen bieten aber immer mehr Hochschulen die Möglichkeit, Steuerrecht bereits im Bachelor zu studieren. Dann auch unter anderen Bezeichnungen wie Steuerwesen oder Taxation.

 

Das lernst du in einem Studium Steuerrecht

Die Inhalte des Steuerrecht Studiums sind breit gefächert. Dabei geht es um:

- die rechtlichen Rahmenbedingungen der Besteuerung von Unternehmen und Privatpersonen,

- Steuerarten wie Einkommens-, Körperschafts- und Umsatzsteuer

- sowie steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten

- und Compliance-Regeln.

- Studierende setzen sich auch mit wirtschaftlichen und juristischen Grundlagen auseinander, darunter Rechnungswesen, Betriebswirtschaft und Handelsrecht.

- Zudem spielen steuerliche Verfahrensrechte und Steuerstrafrecht eine wichtige Rolle.

 

Steuerrecht studieren ohne Mathe – geht das?

Man muss nicht zwingend ein Mathe-Genie sein, um erfolgreich ein Steuerrecht Studium zu absolvieren. Denn im Steuerwesen geht es weniger um komplexe Mathematik als vielmehr um strukturiertes Denken, Logik und einen präzisen Umgang mit Zahlen.

 

Grundlegende Rechenfähigkeiten, Prozentrechnung und ein Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge sind natürlich wichtig. Vieles wird heutzutage aber durch Software erledigt. Das Verständnis für steuerrechtliche Regeln, Buchhaltung und Finanzstrukturen ist entscheidend. Wer analytisch Denken kann und sich für Gesetze und deren Anwendung interessiert, kann im Steuerwesen auch ohne überragende Mathematikkenntnisse erfolgreich sein.

 

Steuerrecht studieren: Universität, Fachhochschule oder duales Studium?

Es gibt nicht die eine akademische Laufbahn, die ein Steuerrecht Studium ermöglicht. Ob Uni, FH oder duales Studium – jeder Weg hat Vor- und Nachteile. Wer sich für einen bestimmten Studiengang interessiert, kann sich auf der Website der Hochschule über die Schwerpunkte informieren. Je nach Studiengang wird das Studium mit einem Bachelor of Arts (B.A.) oder einem Bachelor of Laws (LL.B.) abgeschlossen.

 

Steuerrecht studieren an der Universität

Ein Steuerrecht Studium an einer Universität ist in der Regel wissenschaftlich ausgerichtet und umfasst eine vertiefte juristische Betrachtung des Steuerrechts. Oft ist es Teil eines Jura- oder Wirtschaftsstudiums mit steuerrechtlicher Spezialisierung.

 

Ein Universitätsstudium vermittelt theoretische Grundlagen und qualifiziert insbesondere für eine Laufbahn in der Wissenschaft oder in höheren Positionen der Finanzverwaltung.

 

Steuerrecht studieren an der Fachhochschule

An Fachhochschulen (FH) sind die Steuerrechtsstudiengänge in der Regel stärker praxisorientiert. Sie beinhalten neben der juristischen Ausrichtung auch wirtschaftswissenschaftliche Inhalte und häufig eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen. Die Ausbildung ist anwendungsorientiert und bereitet gezielt auf Tätigkeiten in der Steuerberatung, der Wirtschaftsprüfung oder in Steuerabteilungen von Unternehmen vor.

 

Steuerrecht studieren über ein duales Studium

Ebenso gibt es die Möglichkeit, Steuerrecht dual zu studieren. Ein duales Studium verbindet Theorie und Praxis, indem die Studierenden parallel zum Studium in einem Unternehmen oder einer Steuerkanzlei arbeiten. Diese Studienform hat den Vorteil, dass bereits während des Studiums praktische Erfahrungen gesammelt und Kontakte in die Berufswelt geknüpft werden können. Zudem erhalten dual Studierende häufig eine Vergütung durch das Partnerunternehmen.

 

An diesen Hochschulen kannst du Steuerrecht studieren

 

Bachelor

- Hochschule Pforzheim: BWL/Steuern und Wirtschaftsprüfung (B.Sc.)

- Victoria Internationale Hochschule (Berlin, Baden-Baden): Business Administration Steuer- und Prüfungswesen (B.A., dual)

- Hochschule Fulda: Steuerrecht (B.A., dual)

- Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin: BWL/Steuern und Prüfungswesen (B.A., dual)

- Ostfalia Hochschule (Wolfenbüttel): Recht, Finanzmanagement und Steuern (LL.B)

- FOM Hochschule (Private Hochschule, Standorte deutschlandweit): Steuerrecht (LL.B.)

 

Master

- Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover: Taxation (M.A.)

- Westfälische Hochschule (Gelsenkirchen): Taxation (M.A.)

- Universität Potsdam: Unternehmens- und Steuerrecht (LL.M.)

- Rheinische Hochschule Köln: Steuerrecht (LL.M.)

- Universität Münster: Steuerwissenschaften (LL.M.)

 

Und nach dem Studium?

Nach einem Steuerrecht Studium stehen vielfältige Karrierewege offen. Absolventinnen und Absolventen finden Beschäftigung in Steuerberatungskanzleien, Wirtschaftsprüfungsunternehmen oder Steuerabteilungen großer Unternehmen. Auch die Finanzverwaltung bietet attraktive Einstiegsmöglichkeiten, etwa im höheren Dienst der Finanzämter oder in den Steuerabteilungen der Ministerien. Ebenso möglich sind Positionen in internationalen Konzernen, Banken und Versicherungen, wo steuerrechtliche Expertise gefragt ist.

 

Wer sich weiterqualifizieren möchte, kann eine Laufbahn als Steuerberater einschlagen, wofür zusätzliche Berufsexamina und Berufserfahrung erforderlich sind. Vorteil: Wer einen Master-Studiengang absolviert hat, kann sich das Steuerrecht Studium hierbei anrechnen lassen.

 

 

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