Ausbildung zum Steuerfachangestellten
von Annette Albrecht
von taxspotting Redaktion 5. Juli 2018
Wenn du auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Beruf mit hervorragenden Zukunftsaussichten und vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten bist, solltest du eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten in Betracht ziehen. Als rechte Hand von Steuerberatern oder Wirtschaftsprüfern helfen Steuerfachangestellte Mandanten in steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten. Manche von ihnen werden selbst Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer.
Das bringst du mit
Die duale Ausbildung zum Steuerfachangestellten ist im Vergleich zu vielen anderen Ausbildungen relativ anspruchsvoll. Die meisten Steuerkanzleien fordern daher einen guten Realschulabschluss – bevorzugt werden jedoch Bewerber mit (Fach-)Abitur.
Du bist perfekt für den Beruf geeignet, wenn du …
… dich für wirtschaftliche, rechtliche und steuerliche Themen interessierst.
… gut rechnen und mit Zahlen umgehen kannst. Das spiegelt sich auch in deinen Schulnoten wider.
… dich gut konzentrieren kannst und analytisches Denken zu deinen Stärken gehört.
… Aufgaben stets sehr sorgfältig und gewissenhaft erledigst.
… es liebst, Dinge zu planen und zu organisieren.
… kein Problem mit dem Verständnis von komplizierteren Texten wie Gesetzestexten hast.
… es magst serviceorientiert zu arbeiten und dir die Arbeit mit Kunden viel Freude bereitet.
… ein freundliches und selbstbewusstes Auftreten hast.
… empathisch bist und lösungsorientiert denkst.
Das lernst du in der Ausbildung zum Steuerfachangestellten
Berufsschule: Im schulischen Teil erhältst du Fachkenntnisse im Bereich der Allgemeinen Wirtschaftslehre, der Steuerlehre und dem Rechnungswesen. Dazu kommen ebenso allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Sozialkunde.
Ausbildungsbetrieb: Als Azubi in einer Steuerkanzlei wirst du mit den typischen Aufgaben eines Steuerfachangestellten konfrontiert. Dazu gehören beispielsweise:
⇒ Lohn- und Gehaltsabrechnungen für Betriebe durchführen
→ die zu leistende Kirchensteuer, Sozialabgabe und Lohnsteuer berechnen
→ bei Sozialversicherungsträgern an- und abmelden
⇒ Mandanten betreuen und beraten
→ Beratung und Handlungsempfehlung für Mandanten zur Verbesserung ihrer finanziellen Situation geben
→ Jahresabschlüsse sowie Steuererklärungen vorbereiten und erstellen
→ Begleitung von Betriebsprüfungen
⇒ Buchführungen von Mandanten erledigen
→ Geschäftsvorfälle der Mandanten zu einer ordnungsgemäßen Buchführung verarbeiten
→ Unterlagen (Rechnungen, Kassenbuch etc.) und erstellte Buchführungen von Mandanten überprüfen
→ Prozesse im Rechnungswesen organisieren und verbessern
⇒ Organisatorische und kaufmännische Tätigkeiten übernehmen
→ Termine und Fristen einhalten
→ Schriftsätze ausarbeiten, wie zum Beispiel Stellungnahmen oder Einsprüche
→ Vorbereitung von Unterlagen für Gesprächstermine mit Mandanten
Wo du später arbeiten kannst
Nach der Ausbildung zum Steuerfachangestellten kannst du zum einen in Kanzleien von Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern sowie in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften arbeiten. Zum anderen kannst du auch in Wirtschaftsunternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Verbänden tätig sein.
Das verdienst du während der Ausbildung
Das Ausbildungsgehalt eines Steuerfachangestellten variiert von Bundesland zu Bundesland. Zudem können Ausbildungsbetriebe die Vergütung selbst bestimmen. Meist halten diese sich dabei an die jährlichen Empfehlungen der Steuerberaterkammern. Sprich die Frage der Vergütung am besten im Vorstellungsgespräch an und informiere dich vorher bei der zuständigen Steuerberaterkammer.
Warum du dich für diese Ausbildung entscheiden solltest
Es gibt gute Gründe, die Ausbildung zum Steuerfachangestellten zu absolvieren. So sind die Arbeitszeiten und der Verdienst festgelegt, sodass der Beruf eine gewisse Sicherheit bietet. Dienstreisen zu Mandanten, die Arbeit mit interessanten Persönlichkeiten sowie tiefe Einblicke in die finanzielle Situation von Unternehmen und Privatpersonen machen den Beruf des Steuerfachangestellten zu etwas Besonderem und erfordern ein hohes Maß an Vertraulichkeit und Empathie.
Natürlich dürfen auch die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten nicht unerwähnt bleiben. Sehr viele Azubis streben beispielsweise den Beruf des Steuerfachwirtes, Bilanzbuchhalters oder Steuerberaters an. Durch den digitalen Wandel gibt es auch neue Wege, wie den des Fibutronikers. Diese und viele weitere Tätigkeitsfelder können mithilfe eine Weiterbildung oder eines anschließenden Studiums erreicht werden. Die Zukunftsperspektiven und Karrieremöglichkeiten sind daher für Steuerfachangestellte ausgesprochen gut.