Steuern studieren
Welche Studienfächer kommen infrage?
von Annette Albrecht
von taxspotting Redaktion 09. August 2018
Der Weg zum Steuerberater ist lang – zumindest, wenn der ausgelernte Steuerfachangestellte nach der Ausbildung kein Studium absolviert. Dann dauert es 10 Jahre, bis man zum Steuerberaterexamen zugelassen wird. Mit einer Weiterbildung zum Steuerfachwirt kann die Zeit auf 7 Jahre verkürzt werden. Wem das immer noch zu lang ist, der kann auch Steuern studieren. Immerhin haben 60 Prozent aller Steuerberater ein Studienabschluss. Dein Studium muss von der Bundessteuerberaterkammer zur Steuerberaterprüfung zugelassen worden sein. Dann brauchst du nur noch 2 bis 3 Jahre Berufserfahrung, um Steuerberater werden zu können.
Doch welche (dualen-)Studiengänge kommen überhaupt infrage? Und für wen eignet sich welches Studium?
Akademisches Studium
Mit einem Studium im Bereich Steuern verbesserst du deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und verkürzt die Zeit bis zum Steuerberater erheblich. Laut der Bundessteuerberaterkammer kannst du mit einem wirtschaftswissenschaftlichen oder rechtswissenschaftlichen Hochschulstudium oder einem Hochschulstudium mit wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtung nach 2 bis 3 Jahren Berufserfahrung zur Steuerberaterprüfung zugelassen werden.
Bei der Entscheidung für einen passenden Studiengang solltest du dir zunächst die Frage stellen, ob du deine berufliche Zukunft definitiv im Bereich Steuern oder Wirtschaftsprüfung siehst. Ist dies der Fall, lohnt es sich einen spezialisierten Studiengang zu wählen.
Zu den spezialisierten Studiengängen gehören beispielsweise:
→ Steuerlehre
→ Taxation
→ Finance & Accounting
→ Steuerrecht
Wenn du zwar mit dem Gedanken spielst, einmal in der Steuerbranche tätig zu werden, aber dir noch nicht ganz sicher bist, lohnt sich die Wahl eines allgemeineren Studiengangs. Nach Abschluss eines solchen Studiums kann sich der Absolvent immer noch für einen anderen Beruf entscheiden. Der Studiengang sollte natürlich die Voraussetzung der Bundessteuerberaterkammer erfüllen und einen Schwerpunkt im Bereich Steuern anbieten. Dazu gehören unter anderem folgende Studienfächer:
→ Jura
→ Betriebswirtschaftslehre (BWL) mit Schwerpunkt Steuern
→ Volkswirtschaftslehre (VWL)
→ Wirtschaftsrecht
→ Wirtschaftsingenieur
→ Mathematik mit Nebenfach BWL
Informationen, ob dein angestrebter Studiengang für die Steuerberaterprüfung zugelassen ist, findest du auf den Seiten der Bundessteuerberaterkammer. Absolvierst du im Anschluss deines Bachelorstudiums einen Master, brauchst du sogar nur 2 Jahre Praxiserfahrung, um die Prüfung zum Steuerberater ablegen zu dürfen. Den Master kannst du natürlich auch berufsbegleitend absolvieren. Verzichtest du auf den Master, benötigst du 3 Jahre Berufserfahrung, um zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden.
Duales Studium
Dieser Weg eignet sich für alle, die bereits während des Studiums Praxiserfahrung sammeln und Geld verdienen möchten. Bei einem dualen Studium im Bereich Steuern wechseln sich Theorie und Praxis alle drei Monate miteinander ab. Als dualer Student erhältst du während der Theorie- und Praxisphasen ein entsprechendes Ausbildungsgehalt von deinem gewählten Unternehmen. Bist du dualer Student im Bereich Steuern, kannst du beispielsweise in einer Steuerkanzlei, in einem Konzern in der Buchhaltung oder bei internationalen Gesellschaften tätig sein.
Ein duales Studium stellt hohe Anforderungen. Das theoretische Hochschulwissen wird in sehr kurzer Zeit vermittelt. Doch der Aufwand lohnt sich. Denn am Ende des dualen Studiums hast du gleich zwei Abschlüsse erworben: den Bachelor und die Ausbildung zum Steuerfachangestellten. Mach dich frühzeitig auf die Suche nach einem Unternehmen, das duale Studenten sucht. Bewirb dich hierbei direkt bei den Firmen oder bei einem Partnerunternehmen deiner gewählten Hochschule.
Fernstudium
Steuerfachangestellte, Bachelorabsolventen oder anderweitig Berufstätige möchten häufig nicht (zurück) ins Studentenleben, sondern weiterhin in ihrem Beruf arbeiten. In diesen Fällen bietet sich ein Fernstudium im Bereich Steuern an. Als Fernstudent kannst du eigenständig dein Lern- und Studientempo festlegen. Präsenzunterricht ist nicht erforderlich, nur die Prüfungen müssen an der entsprechenden Fernhochschule abgelegt werden. Bei der Wahl der Fernhochschule ist es wichtig, dass dabei auch ein akademischer Abschluss angeboten wird. Oft können nämlich lediglich Zertifikate erworben werden, da der Begriff „Fernkurs“ nicht geschützt ist.